Ein Sachbuch über Naturfotografie mit vielen Infos und Tipps, um seinen persönlichen Fotostil zu finden.
Ein Sachbuch, das sich mit den Naturfotografie, speziell Makrofotografie, befasst, macht natürlich neugierig.
Eine Besprechung zum Buch: MAKROFOTOGRAFIE, Andreas Kolossa mit 224 Seiten und über 200 Fotos, Franzis Verlag GmbH, 85550 Haar bei München 2016. ISBN 978-3--645--60465-9, Größe: 19 x 24 cm.
Der Autor versucht seine Begeisterung für Natur und Naturerlebnis verknüpft mit der Fotografie, weiter zu geben.
Makrofotografie ist mehr als nur ein Motiv (Tier, Pflanze, Objekt, Detail) aus nächster Nähe möglichst scharf zu fotografieren. Es kommt auf viele Details an, ob sie nun Blendenwert, Schärfentiefe oder Tiefenschärfe heißen mögen.
Dass natürlich auch Empfehlungen, was die Ausrüstung betrifft, in einem Sachbuch zum Thema Fotografie nicht fehlen dürfen, ist fast selbstverständlich.
*Makrofotografie ist Fotografie mit Abbildungsmaßstäben im Bereich 10:1 bis 1:10. Das heißt in der Makrofotografie wird ein Objekt so vor der Kamera positioniert, dass dessen Bild auf dem Kamerasensor genauso groß erscheint wie das Objekt. Der Abbildungsmaßstab ist dann exakt 1, auch als 1:1 dargestellt.
Wie sieht's aus? Stimmt das Vorwort des Autors und Fotografen?
Mit diesem Buch möchte ich Ihnen meine Art der Makrofotografie näherbringen. Auf mathematische Berechnungen und auf technische Fachausdrücke habe ich bewusst verzichtet. Es ist mir ein Anliegen, das Thema Nah- und Makrofotografie nachvollziehbar darzulegen. Mit diesem Buch spreche ich bevorzugt ambitionierte Einsteiger an, um ihnen den Zugang in eines der schönsten Genres der Fotografie zu erleichtern.
Also fühle ich mich konkret von diesem Buch angesprochen: "Du kannst immer noch gute erkennbare Pflanzenfotos machen; sie dürfen aber auch technisch und fotografisch ruhig noch besser werden."
Deshalb habe ich mir das Kapitel, wo es um Schärfentiefe, Tiefenschärfe, verlaufenden Hintergründen etc. geht, vorgeknöpft, um herauszufinden, wie umsetzbar die Anregungen und Tipps in diesem Sachbuch sind.
Und siehe da, mit ein, zwei Mal den Text und die Anweisungen durchlesen, ist es mir mit meinem eigenen bescheidenen Kameraequipment (also ohne Mehrkosten!) gelungen endlich einmal dieses "Freistellen eines Objekts" (kleine Blende, wie? oder große Blende, ich kapier's nicht!) bewusst zu gestalten. "Holla, wer sagt es denn?"
Noch weitere Kapitel werden auf Anwendbarkeit untersucht und die meisten für praktikabel (auch ohne großes Hintergrundwissen) befunden.
So praktische Dinge wie Archivierung anzusprechen, finde ich besonders für den Hobbyfotografen als sehr hilfreich, denn Chaos ist in vielen Fällen das Ergebnis von entflammter Fotoleidenschaft.
Natürlich sind die Bilder vom Feinsten. Sogar die Bilder, wo explizit Fehler aufgezeigt werden, sind so schlecht nicht (ein paar davon könnten -dank der Fehler- sogar von mir sein).
Das Spezialthema von Andreas Kolossa sind Schmetterlinge und da kann man kein Bild herausheben, denn es sind einfach zu viele wunderbare Momentaufnahmen.
Ach was, suchen Sie Sich doch Ihr persönliches Lieblingsbild in diesem Buch einfach selber aus.
Ich kann dieses Buch jedem Naturfreund, der gerne Fotos macht, empfehlen. Ein Mehr an Hintergrundwissen zum Thema Fotografie schadet nie. Die Beispiele laden geradezu ein, es auch einmal zu versuchen. Wer gerne mit offenen Augen und gezückter Kamera durch die Natur oder auch den eigenen Garten oder den in Wohnungsnähe liegenden Park läuft, kann sich seine persönlichen Rosinen herauspicken. Selbst auf "Balkonien" kann man in Ruhe mit ein paar Blumentöpfen und deren Besuchern Makrofotografie betreiben.
Aber auch fortgeschrittene Fotografen können sicher von der Erfahrung eines Kollegen profitieren. Auch für Jugendliche, die sich für das Thema Fotografie begeistern (und das nicht nur um ausschließlich peinliche Szenen mit dem Smartphone weiter zu verbreiten) ist es als Geschenk sicher empfehlenswert.
Persönliches Fazit:
Ich werde mich sicher mit dem Kapitel Schärfentiefe noch um eine Schärfe tiefer befassen, auch wenn mein Limit bei der Freistellung eines Objekts gefühlt anders ist, als von manchen Makrofotografen bevorzugt. Mir geht es immer auch um das "Drumherum", sprich für mich muss die Landschaft, der umliegende Bewuchs, das Habitat, immer noch erahnt werden können.
Aber wie sagt Andreas Kolossa das so schön?
"Entwickeln Sie Ihren eigenen, unverkennbaren Stil. Herzblut, Leidenschaft und eine überschaubare Fotoausrüstung - mehr braucht es nicht!"
Diesen Satz, von Andreas Kolossa, finde ich besonders schön und möchte ihn deshalb an den Abschluss setzen.
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